Left 4 Dead Review

Vor kurzem war in Steam immer mal wieder ein Werbebanner für Left 4 Dead, und durch Zufall bin ich auch mal irgendwann über das Introvideo gestolpert. Als sich dann die Gelegenheit ergeben hat hab ich zugeschlagen und war gleich sehr begeistert von dem Spiel. Ich wollte mal einen Kurzen Überblick formulieren was das Besondere an dem Spiel ist, was ich gut und was ich schlecht finde.

Spielmodi
Vorweg ist zu sagen das L4D zwar einen Singleplayer Modus hat aber der macht ist sehr schnell durchgespielt. Es gibt insgesamt 4 Kampagnen die in jeweils ca. 5 Abschnitte (Levels) unterteilt sind. In den Abschnitten rennt man immer von Schutzraum zum nächsten Schutzraum der die Abschnitte voneinander Trennt. Das ganze ist im Multiplayer genauso, im Coop spielt man die Kampagnen zusammen mit anderen Spielern durch während im Versus Modus immer 2 Teams jeden Abschnitt abwechselnd als Überlebende und Zombies spielen. Am Ende jeder Kampagne gibt es eine Art Endkampf bei dem die Überlebenden die Stellung so lange gegen die massiven Zombie Angriffe halten müssen bis das „Rettungstaxi“ kommt.

Charaktere und Zombies
Unter den Überlebenden gibt es Zoey, Bill, Francis und Louis. Eigentlich ist es relativ egal mit welchem der Charaktere man spielt da es keine Unterschiede gibt. Eigentlich schade hier hätte man etwas variieren können z.B. je nach Charakter unterschiedliche Laufgeschwindigkeit, Kampfstärke, Zielgenauigkeit, Nachladegeschwindigkeit für spezielle Waffen, etc.

Bei den Zombies gibt es einige Variationen:
Den normalen Kanonenfutter Zombie der einem eigentlich nur in großen Mengen und meist auch nur wenn er die Möglichkeit hat einen zu umzingeln wirklich gefährlich werden kann. Die Zombies erinnern eher an die 28 days later Variante als an langsamme Zombies aus den meisten anderen Filmen.
Weiter geht es mit dem Boomer, das ist im Prinzip ein riesiger Klops der versucht einen vollzukotzen, wenn ihm das gelingt lockt der Auswurf sämtliche Zombiehorden in der Umgebung an.
Der Hunter ist ein Nahkämpfer der aber schnell, weit und hoch springen kann wenn es dem Hunter gelingt einen Überlebenden anzuspringen kann dieser sich nicht mehr wehren bis ihm ein Kollege hilft und den Hunter runterschubst oder wegschiesst.
Der Smoker ist darauf ausgelegt aus der Ferne anzugreifen, er packt mit seiner (fast) endlos langen Zunge einen der Überlebenden und zerrt ihn zu sich hin wo er dann beginnt ihn zu zerfetzen.
Die Witch ist ein eher selten auftretender aber sehr tödlicher Zombie. Sie sitzt meisst irgendwo an einer ganz blöden Stelle an der man vorbei muss, dabei hört man sie schon von weitem weinen. Wenn man ihr zu nah kommt, zu viel Krach in ihrer Gegend macht oder auf sie schiesst greift sie einen an. Dabei genügt ein Schlag von ihr und man liegt am Boden.
Am gefährlichsten ist der Tank, er kann mit Autos oder Gestein das er aus der Strasse reisst werfen und aus der Nähe sehr kräftig zuhauen. Wenn man vom Tank gehauen wird fliegt man dabei meistens ziemlich weit, was auf dem Dach eines Hochhauses oder an einem Abgrund tödlich sein kann.

Waffen
Nunja bei den Zombies sind die Waffen wie bereits beschrieben die Zombies selber. Die Überlebenden haben nicht sehr viel Auswahl:

  • Pistole – Munition wird nicht leer, wenn man eine zweite aufsammelt kann man beidhändig schiessen
  • Shotgun und Autoshotgun – Sehr effektiv im Nahkampf um mehrere Zombies auf einmal umzunageln und vor allem sehr effektiv gegen den Tank.
  • Maschninenpistole und -gewehr eignen sich um große Zombiehorden schnell zu bekämpfen. Das Gewehr ist genauer und auch geeignet um einzelne Zombies aus grosser Entfernung mit wenig Munition zu erledigen.
  • Mit dem Scharfschützengewehr reicht ein gezielter Schuss um einen Zombie zu erledigen, auch auf sehr große Distanzen. In Levels die im Hausinneren spielen von daher eher nicht unbedingt von Vorteil.
  • Eine Pipebomb kann im richtigen Moment den Spielverlauf rumreissen, denn die Pipebomb tickert laut und blinkt bis sie Explodiert was alle Zombies in der Umgebung anlockt.
  • Der Molotov Cocktail eignet sich hervorragend um in engen Gängen oder Passagen eine Firewall zu errichten da normalerweise kein Zombie das Feuer lebend passiert.
  • Ansonsten gibt es noch Gegenstände wie Benzinkanister und Gasflaschen die bei Beschuss entweder explodieren oder eine gewisse Fläche in Brand stecken.

Gameplay
Das Gameplay ist sehr stark auf Teamwork ausgelegt. Wer Counterstrike kennt und auf Public Servern spielt, weiss das wenn man im Team arbeitet nicht so leicht zu besiegen ist. Allerdings kann man sich auch durchaus alleine durchschlagen wenn man gut ist. Nicht so bei L4D, wenn man von einem Hunter oder Smoker gepackt wird kann man sich nicht wehren bis einem ein Teamkollege hilft. Wenn also ein Rambo meint er muss vorausrennen oder zurückbleiben um jeden einzelnen Zombie zu erschiessen bringt er damit das ganze Team in Gefahr. Ich hatte es bis jetzt schon relativ oft das einzelne Leute vorausrennen oder zurückbleiben und dann von einem Hunter/Smoker gepackt werden ohne das das Team eine Chance hat ihm zu helfen. Und der Verlust eines Teammitgliedes ist nicht ohne denn mit gut abgestimmten Angriffen haben es die Zombies sehr einfach. Man merkt im Multiplayer schnell welche Spieler gut sind und im Team spielen, denn manchmal wurde ich schon von einem Hunter angefallen ohne das mir mein Teammate hilft der neben mir steht. Ausserdem stellen sich viele einfach nicht auf die Sonderheiten des Spiels ein und schiessen ohne nachzudenken. Boomer explodieren zum Beispiel wenn man aus naher Distanz auf sie schiesst und verschmieren kurzzeitig die Sicht und die Schmiere lockt natürlich auch alle Zombies in der Umgebung an. Also schubst man sie natürlich erst von sich weg was aber viele Spieler nicht berücksichtigen. Ausserdem muss man immer schnell seinen Teamkollegen Helfen wenn sie angegriffen werden sonst werden diese schnell von den Zombies zerfetzt. Die Taktik der Zombies besteht im wesentlichen daraus die Überlebenden auseinander zu treiben um sie anzugreifen. Hier sind Smoker und Tank am stärksten, der Smoker kann z.B. einen überlebenden vom Dach ziehen so das dieser in den Zombiemassen am Boden landet. Um den Tank effektiv zu bekämpfen muss das Team sich ausserdem verstreuen was es auch seher angreifbar macht. Alles in allem also ein wirklich sehr starker Fokus auf Teamplay. Nett sind auch kleinere Details wie wenn man gerade nachläd und ein oder mehrere Zombies auf einen zurennen so kann man diese erstmal von sich wegschubsen so das sie etwas zurück taumeln bevor man sie erledigt. Wenn man Türen schliesst stellt dies ein gewisses Hindernis für Zombies dar wobei trotzdem alle in der Lage sind Türen zu zertrümmern.
Ausserdem unterstreicht die Musik die Atmosphäre sehr genial, wobei man allerdings durch die Musik schon vorher weiss wenn grad mal wieder eine große Zombie Meute oder ein Tank angreifft.

Da die Kampagnen sehr schnell durch sind und es sonst bisher keine Maps gibt möchte ich mal auf den Crossroads Mall Mod hinweisen. Dieser empfindet das Einkaufszentrum aus Dawn of the Dead sehr detailgetreu nach, ist aber leider noch nicht fertig.

Story
In einigen Rezensionen und Berichten die ich gelesen habe wurde bemängelt das das Spiel keine Story hat, allerdings ist genau das die Stärke des Spiels denn es braucht einfach keine Story. L4D ist ein Action Shooter der vollkommen auf Multiplayer ausgelegt ist, und siehe Counterstrike dort hat man bei Condition Zero auch versucht eine Story einzubauen was doch ziemlich in die Hose ging. Die Story erzählt die aktuelle Map die man spielt ansonsten macht auch in diesem Spiel jedigliche sonstige Story auch überhaupt keinen Sinn. Ganz zu schweigen davon das ich die Spielindustrie zur Zeit eh nicht für fähig halte gute Storys zu bringen (mit ganz ganz wenigen Ausnahmen).

Kritik
Last but not Least noch einige Punkte die ich krtitisieren möchte. Zum einen ersteinmal den Steam Support vor allem der ist meiner Meinung nach wirklich miserabel und langsam, aber dazu werde ich einen eigenen Blog Eintrag schreiben.
Ich finde es faszinierend das der Hersteller des Spiels in der Lage ist ein solch grafisches Feuerwerk einer Zombieapokalypse auf den Bildschirm zu zaubern aber unfähig ist einfache Spielfunktionen zu implementieren.
Da wäre zum Beispiel der Multiplayer, irgendwie ist es doch nicht gerade einfach mit Freunden zusammen zu Spielen. Ein Server Browser ala HalfLife/CounterStrike währe hier deutlich besser gewesen, dieser lässt sich wie ich vermute zwar über die Konsole aufrufen aber das ist schon ein wenig umständlich.

Weiterhin hat das Team der Überlebenden immer 4 Mitglieder, falls also weniger Mitspieler da sind übernehmen Bots die restlichen Charaktere. Wenn Allerdings 2 gegen 4 Spielen haben Menschen auf jeden Fall sehr viel mehr Chancen als die Zombies, ein automatisches Team Balancing wäre also nicht schlecht.

Das Zufalls spawnen der Witches und Tanks ist manchmal SEHR unfair. In manchen Abschnitten bekommt ein Team einen Tank während das andre gar keinen bekommt. Wenn dann die Witch noch doof plaziert hat es eins der Teams durchaus sehr viel Schwerer als das andre. Vielleicht hätte man gewisse Zonen markieren sollen in denen Witches bzw. Tanks spawnen dürfen.

Fazit
Macht Spaß!

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