Als ich mir vor langer Zeit einen WLAN Router gekauft habe, hatte ich schon daran gedacht evtl. eine alternative Firmware zu nutzen. So ist meine Entscheidung auf den WRT54G von Linksys gefallen. Lange Zeit hab ich allerdings die original Firmware benutzt da ich WLAN eher selten benutzt habe und eh einen eigenen Linux Router verwende. Das bei der Übertragung von großen Dateien das WLAN dauernd zusammengebrochen ist war auch ein Grund.
Warum OpenWRT?
Da ich aktuell auf das Gerät aber angewiesen bin, und die Verbindung auch bei Downloads aus dem Internet zusammenbricht (auch über ein Kabel) ist die ganze Sache doch schon etwas nerviger. Als erstes wollte ich mal ein Firmware Update durchführen, allerdings hat Linksys scheinbar kein Bock mehr diese anzubieten. Aktuell kann man nur den Sourcecode der Firmware und auf dem FTP von Linksys 2-3 Jahre alte Images herunterladen. Vielleicht haben sie die aktuelle Firmware aber auch einfach nur sehr gut versteckt… Da ich vor Kurzem die Chaosradio Sendung über OpenWRT gehört habe, wollte ich einfach mal OpenWRT testen.
Das erste Problem
Gesagt getan, das neueste Image geladen und auf den Router geflasht über die Weboberfläche von Linksys. Hier ist allerdings schon der erste Stolperstein für neue User:
Die neueste Distribution von OpenWRT (Kamikatze 7.09 Stand: 2. April 2008) verwendet einen 2.6er Kernel, dieser arbeitet aber nicht mit dem Broadcom Chip fürs WLAN der im WRT54G verbaut ist zusammen.
Das zweite Problem
Also wollte ich ein anderes Image mit 2.4er Kernel aufspielen. Da OpenWRT in der Standartdistribution keine Weboberfläche enthält muss man das Image per TFTP aufspielen. Hier liegt nun die zweite Stolperfalle:
Es genügt nicht (zumindest bei meinem WRT54G) einfach „Stecker raus, transfer starten, Stecker rein“. Um den Router dazu zu bekommen das Image beim starten anzunehmen, muss man den Reset Knopf drücken und gedrückt halten und dann den Stromstecker wieder reinstecken.
Fazit
Ab hier verlief dann auch alles einwandfrei, die basic Konfiguration ist sehr einfach und schnell. Das coole am Router ist natürlich das man ein richtiges Linux inklusive einem apt-get ähnlichen Paketmanager hat. Mit ipkg kann man einiges an nützlicher Software nachinstallieren. Die Firewall Konfiguration erfordert ein paar iptables Kenntnisse, allerdings sind für die gängigsten Fälle einfache Beispiele dabei.
Mein Übertragungsproblem hat sich wenigstens teilweise gelöst. Einzelne große Dateien kann ich runterladen ohne das meine Verbindung zusammenbricht. Wenn allerdings gleichzeitig 4 große Podcasts, zig Messenger, Email, einige anspruchsvolle Webseiten und Webradio gleichzeitig laufen bricht die WLAN Verbindung trotzdem zusammen. Vielleicht is es ja ein Hardware oder Konfigurationsproblem. Ob das übers Kabel auch so ist werde ich noch testen…